Wir waren gegen 17:00 Uhr am Musiktheater Piano angekommen. Allerdings gestaltet sich die Parkplatzsituation hier etwas schwierig. Man kann zwar überall in der Nachbarschaft parken, aber eigene Parkplätze hat das Piano leider nicht. Wer mit dem Bus kommt, kann direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite aussteigen, und der letzte Bus fährt kurz vor Mitternacht.
Um 19:00 Uhr öffneten die Türen pünktlich. In der Luft lag etwas Regen. Im Eingangsbereich kann man seine Jacke abgeben und sich sofort etwas zu trinken holen. Um die Ecke befindet sich meistens der Merchandise-Stand. Heute gibt es T-Shirts für 30 Euro, die neueste Platte (The Circle of Life) kostet unsigniert 25 Euro und signiert 30 Euro. Außerdem gibt es einen silbernen Victory-Patch für 6 Euro. Obwohl im Vorfeld nur eine Vorgruppe angekündigt wurde, traten schließlich zwei Vorgruppen vor Victory auf: Even Flow und Why Amnesia. Beide Gruppen hatten jeweils etwa 30 Minuten Zeit und versuchten, auf sich aufmerksam zu machen. Why Amnesia und Even Flow hatten beide eine Frontfrau am Mikrofon, wobei Even Flow normalerweise von einem männlichen Sänger angeführt wird, der jedoch aktuell nicht verfügbar ist. Rockig, laut und gut aufgelegt spielten beide Bands hintereinander ihre Setlists. Das Publikum kam immer mehr in Stimmung, und die Zuschauer, die Interesse hatten, konnten nach dem jeweiligen Auftritt die Musiker am Merchandise-Stand treffen. Wie auch Victory hatte jede Band ihr eigenes Merchandise mitgebracht.
Jetzt durfte es aber langsam mit Victory losgehen. Nach einer kurzen Umbauphase war es endlich so weit. Gegen 21:00 Uhr ertönte das Intro, und Victory betraten die Bühne mit „Are You Ready“. Gitarrenlastig, mit einem Schlagzeugwirbel und der Rockröhre Gianni Pontillo – das konnte sich sehen lassen. Altmeister Herman Frank (ehemals Accept) gibt die Richtung vor. Mal lässig, mal überdreht steht er auf der rechten Seite der Bühne und lässt seine Finger über die geflickte Gitarre gleiten, die mit Klebeband zusammengehalten wird. Herman Frank war es auch, der im Dezember 1983 mit seinen Mitstreitern von Accept (Udo Dirkschneider, Peter Baltes, Wolf Hoffmann und Stefan Kaufmann) das legendäre Album Balls to the Wall veröffentlicht hat – ein Album, das jeder Metal-Fan kennen sollte.
Es ging weiter mit „Take The Pace“, „Rock The Neighbours“, „Standing Like A Rock“ und „Feel The Fire“. Die Songs standen sich in nichts nach: immer Vollgas, starke Riffs und eine raue Stimme, die die Songs perfekt untermalt. Natürlich animierte Herman Frank die Fans, mit ihm Spaß zu haben – dafür waren sie ja auch gekommen. Und der Plan ging auf! Neben dem Altmeister sind 2019 mehrere Musiker zur Band gestoßen, die man erwähnen sollte: an der Gitarre Mike Pesin, Michael Stein am Schlagzeug und Gianni Pontillo am Mikrofon. Das neueste Mitglied ist Malte Frederik Burkert, der sich am Bass präsentieren darf. Obwohl die fünf Musiker noch nicht lange zusammenspielen, passt die Chemie, und das merkt man sofort. Es wirkt fast so, als würden sie schon eine halbe Ewigkeit zusammen spielen.
Neben Klassikern wurden auch neue Songs vom aktuellen Album (Circle of Life) gespielt. Neben „Moonlit Sky“ schafften es auch „Tonight We Rock“ und „Count On Me“. Auch wenn man die neuen Songs noch nicht im Ohr hat, merkt man sofort, dass hier neue Klassiker geboren werden. Headbangen und Mitrocken sind angesagt. Die Show neigt sich dem Ende zu, und es werden noch zwei Zugaben gespielt. Zuvor bedanken sich Gianni Pontillo und Herman Frank bei den zahlreich erschienenen Fans und beenden das Konzert mit „On The Loose“ und dem Kultsong der Band „Check’s in the Mail“.
Wer immer noch nicht genug hatte, konnte 20 Minuten auf die Band warten und sie dann am Merchandise-Stand um Autogramme oder Fotowünsche bitten. Wir haben uns selbstverständlich noch eine Kopie des legendären Balls to the Wall-Albums von Herman Frank signieren lassen und anschließend ein Gruppenfoto mit der Band gemacht.
Macht weiter so, Männer! Ihr seid klasse!
Setlist Victory Musiktheater Dortmund 26.09.2024:
Are You Ready
Take the Pace
Rock the Neighbours
Standing Like a Rock
Feel the Fire
Love & Hate
Gods of Tomorrow
Hungry Hearts
Always the Same
Don’t Tell No Lies
Tonight We Rock
The Warning
Temples of Gold
Count on Me
Speak Up
Encore:
On the Loose
Check’s in the Mail