Es ist ein sonniger Tag in Amsterdam. Wir haben unser Auto direkt neben der Veranstaltungsstätte im Parkhaus abgestellt. Die Kosten für ein Tagesticket (Arenatarif) belaufen sich auf 15 Euro. Fußläufig ist der Haupteingang in etwa fünf Minuten erreichbar. Wir schauen uns kurz um und stellen fest, dass gegen 13 Uhr erst eine Handvoll Fans vor Ort ist. Auf der Rückseite stehen bereits die schwarzen Tourbusse – drei Stück an der Zahl, so wie man es von ZZ Top gewohnt ist. Wir setzen uns in den Schatten und hoffen darauf, Billy Gibbons (Gesang / Gitarre) oder ein anderes Bandmitglied zu treffen. Tatsächlich kommt kurz darauf ein schwarzer Sprinter und präsentiert uns Billy Gibbons. Dieser möchte zwar im Moment keine Fotos machen, schreibt uns aber jedem ein Autogramm. Nun sind die Alben „Tres Hombres“ und „Eliminator“ signiert. Wahnsinn!

Da hier längere Zeit nichts mehr passiert, stellen wir uns vorne am Haupteingang an. Um 18 Uhr ist Einlass. Pünktlich öffnen sich die Türen, und die Fans strömen zahlreich in die Halle. Am Eingang steht ein Merchandise-Stand (Tour-T-Shirt 40 Euro, Hoodie 70 Euro, Cap 30 Euro, Buttons 15 Euro, Tour-Laminat 30 Euro, Schlüsselanhänger 20 Euro). Wir platzieren uns mittig in der ersten Reihe.

Zuerst treten die Niederländer Sloper auf. Heimspiel? Die Band um den Schlagzeuger Cesear Zuiderwijk (ex-Golden Earring) legt direkt los und zeigt dem Publikum, wo es langgeht. Sie haben zwar nur 30 Minuten Spielzeit, können diese aber eindrucksvoll nutzen. Insgesamt spielen Sloper fünf Songs: „Mind Melter“, „Painting Open Windows“, „I’m Alive“, „Pulverise“ und „Struck By Lightning“. Unter tobendem Beifall verabschieden sich die fünf Musiker von der Bühne und machen den Weg frei für ZZ Top.

Nachdem der Umbau abgeschlossen ist, geht kurz vor 21:00 Uhr das Licht in der Halle aus. Mittlerweile stehen die legendären Mikrofonständer von ZZ Top mittig auf der Bühne. Frank Beard (Schlagzeuger) ist der erste, der auf die Bühne kommt. Mit einem kurzen Lächeln in Richtung der Fans nimmt er Platz hinter dem Schlagzeug. Direkt danach betritt Elwood Francis (Bassist) die Bühne. Elwood ersetzt den am 28.07.2021 verstorbenen Dusty Hill, der neben Frank Beard und Billy Gibbons langjähriges Mitglied der Band war. Dann wird es laut, als Frontman Billy Gibbons lässig die Bühne betritt und sich direkt an sein Mikrofon begibt. Mit „Got Me Under Pressure“ (Elwood am 16-Saiten-Bass) und „I Thank You“ legen sie los.

Viel Interaktion mit dem Publikum gibt es nicht, aber wer ZZ Top kennt, weiß, dass die Band nicht viele Worte zwischen den Songs wechselt. Dafür liefern sie von Anfang an ihre Mischung aus Texas Blues, Bluesrock, Boogie, Southern Rock und Hard Rock ab. Der nächste Ultra-Hit wird dargeboten: „Gimme All Your Lovin’“. Das Publikum ist begeistert. Die meisten erkennen den Song an der ersten Note und singen von Anfang bis Ende mit.

Ein weiterer Klassiker, der bei den Fans sehr gut ankommt und mit Recht in der Setlist steht, ist „I’m Bad, I’m Nationwide“. Billy holt alles aus seiner Gitarre heraus, und Frank Beard begleitet ihn am Schlagzeug wie eh und je. Elwood Francis rundet das Ganze am Bass ab. Bis hierhin müssen wir uns eingestehen, dass der neue Bassist da weitermacht, wo Dusty Hill leider aufhören musste. Das Erbe von ZZ Top geht zum Glück in die nächste Runde.

Nach weiteren starken Songs (die Setlist folgt am Ende) kommen vor der Zugabe die Kultsongs „Sharp Dressed Man“ und „Legs“. Bei „Legs“ werden die glamourösen Fellgitarren ausgepackt: weiß, flauschig, kitschig, aber einfach cool. Francis und Gibbons liefern sich ein Bass-gegen-Gitarre-Duell, bevor sie schnell zusammen mit Frank Beard von der Bühne huschen.

Das Ende der rund 75-minütigen Show bilden „Brown Sugar“, „Snake Boogie“ und „La Grange“. Zeitgleich markieren diese letzten Songs weitere Höhepunkte des Abends. Bei „Brown Sugar“ muss Gibbons noch einmal zeigen, was er an der Gitarre kann. Bei „Snake Boogie“ fordert Elwood Francis das Publikum auf, mitzusingen und für Lärm zu sorgen. Der letzte Höhepunkt des Konzerts ist „La Grange“. Die drei Bandmitglieder Dusty Hill, Frank Beard und Billy Gibbons schrieben das Lied 1973 als Hommage an ein Bordell namens Chicken Ranch in der Nähe der texanischen Stadt La Grange. Es wurde im Juli 1973 auf dem dritten Studioalbum von ZZ Top, Tres Hombres, veröffentlicht (Quelle: Wikipedia). Der Song hat in all den Jahren nichts von seiner Energie verloren und beweist erneut, wie legendär die Jungs von ZZ Top sind. Die Band verneigt sich am Ende noch vor ihren Fans, bevor sie die Bühne verlassen.

Erneut hatten wir in der ersten Reihe Glück und konnten jeder eines der begehrten Gitarrenpicks der Band fangen. Sollten es die Jungs noch einmal nach Europa schaffen, werden wir mit Sicherheit wieder dabei sein.

Setlist ZZ Top – Amsterdam AFAS Live 08.07.2024:

Got Me Under Pressure (Elwood am 16-String Bass)

I Thank You

Waitin‘ for the Bus

Jesus Just Left Chicago

Gimme All Your Lovin‘

Pearl Necklace (Followed by band introductions)

I’m Bad, I’m Nationwide

I Gotsta Get Paid

My Head’s in Mississippi

Sixteen Tons

Just Got Paid

Sharp Dressed Man

Legs

Encore:

Brown Sugar

Tube Snake Boogie

La Grange

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